Die Geschichte der Fischstraße 22

Das Areal südlich der Marienkirche ist nachweislich das älteste Viertel Lübecks. Hier – zwischen Markt, Marienkirche und dem Hafen an der Trave – wurde Lübeck 1143 gegründet. Leider wurde gerade dieses alte Kaufmannsviertel während des Zweiten Weltkriegs in der Bombennacht vom Palmsonntag, vom 28. März  auf den 29. März 1942 nahezu völlig zerstört – und mit ihm alle Gebäude, die in ihrer Vielfalt 800 Jahre Stadtgeschichte repräsentierten. In der Nachkriegszeit erwarb die Stadt das Terrain und errichtete hier Wohnhäuser und zwei berufsbildende Schulen – zunächst wollte man einen kompletten Neuanfang realisieren. Bald setzte ein Umdenken ein, und als Lübeck 1987 in weiten Teilen zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt wurde, beschloss man endgültig, diese Bausünden zu entfernen.

Blog The Layhead Fischstraße_22

Nach dem Abriss wurden mit Hilfe von Fördermitteln des Bundes von 2009 bis 2015/16 umfangreiche Ausgrabungsarbeiten durchgeführt. Die vielfältige Ergebnisse und zahlreichen Funde werden bis heute von Archäologen analysiert. Wer mehr über die spannenden Funde wissen will: https://www.gruendungsviertel.de/archaeologie.html. Dann war der Weg frei, Lübecks uralte Stadtgeschichte mit zeitgemäßen Mitteln wieder aufleben zulassen. Dabei soll das neue Viertel möglichst genau den mittelalterlichen Vorlagen im Bezug auf Grundstücksplänen und Bebauungsstil entsprechen. Die Errichtung einer pseudohistorische Scheinwelt dagegen sollte bewusst vermieden werden. Vielmehr war das Ziel ein vielfältiges Wohnquartier entstehen zu lassen, bei dem moderne städtebauliche Kriterien erfüllt werden.

Und so steht auch unser völlig neu errichtetes Haus auf dem seit über 800 Jahren genau festgelegten Grundstück in der Fischstraße 22.

Mehr Fotos von der alten und neuen Fischstraße finden Sie in unserer Galerie.

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